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Unverbesserlich seit 1965

Es war einmal... 

Gegründet 1965 von ein paar skurrilen Gestalten der Feldmusik Rothenburg, gelten die Borggeischter auch heute noch als legitime Nachfahren der Geister der alten roten Burg. Jeweils einmal im Jahr spuken die Borgis durch die Fasnachten von Rothenburg und Luzern, zuweilen auch in der näheren (Emmen, Rain, Eschenbach) oder weiteren (Murten, Visp, Amsterdam, Hamburg, Chicago) Umgebung.

Blut, Schweiss und Tränen
Die 50 durchgeknallten Aktivmitglieder inves
tieren jedes Jahr tausende von Arbeitsstunden in ein aufwändiges Sujet, einen riesigen, selbstgekleisterten Grind und  einen, bei eisigen Temperaturen erbauten, kolossalen Umzugswagen. Während also literweise Herzblut in ein verrecktes Sujet fliesst, fliessen mindestens ebenso viele Liter Schweiss während eines Borggeischter-Auftritts.
Das die Borgis als Guuggenmusig dabei nicht wie eine dieser überharmoniserten Blechkapellen daherkommt, versteht sich eigentlich von selbst: Wer je einen Borgi-Auftritt gesehen hat, weiss, dass fasnächtliche Begeisterung, viele  schränzige Töne und Freudentränen einfach dazu gehören.

100% selbstgemacht
Neben der Mitgliedschaft bei den Vereingten Guuggenmusigen Luzern seit 1971 und der lückenlosen Teilnahme an den Luzerner Umzügen seit 1969 lassen es sich die Borgis nicht nehmen, selber aktiv Fasnachtsanlässe zu organisieren.
Dazu gehören die Borggeischter Matinee, bekannt für die fulminanten Crossover-Produktionen mit dem Jodelclub Finsterwald oder dem Rock’n’Roll Club Sixteen, oder natürlich das legendäre Borggeischter Monschterkonzert am Schmutzigen Donnerstag abends. Dabei wird der Rothenburger Flecken für eine Nacht in einen Hexenkessel verwandelt und ganz Rothenburg sowie die nähere Umgebung ist bis in die Morgenstunden unterwegs.
Auch nach der Fasnacht laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Während Guuggi, Kleid und Grind bis im Oktober im Schrank verstaut werden, rücken die Vorbereitungen für das Borggeischter Hausfest, die Klamo Party in Rothenburg, in den Vordergrund. Für Rothenburgs besten Unterhaltungsanlass wird den ganzen Sommer über gewerkelt, sodass die Chärnshalle jeweils nicht wieder zu erkennen ist.

Unser höchstes Gut
Chaotisch, laut, durchgeknallt, als richtige Luzerner Guuggenmusig herrlich unperfekt. Das höchste Gut ist und bleibt für die Borggeischter jedoch die Kameradschaftlichkeit und die Gemütlichkeit. Dass neben 50 Aktivmitgliedern beiderlei Geschlechts an den Borgi-Anlässen eine Vielzahl der über 40 Aktivehrenmitglieder, der sogenannten Buddhas, und viele unserer ebenfalls über 40 Ehrenmitglieder anzutreffen sind, spricht eigentlich Bände.
Ein richtiger Borggeischt oder Borgifan bleibt man halt ein Leben lang!
Das wichtigste Talent der Borgis ist es zweifellos, jede noch so trockene Versammlung spontan zu einer feuchtfröhlichen Party ausarten zu lassen. Feiern bis in die Morgenstunden sind dabei keine Seltenheit, an den nächsten Morgen wird, getreu dem Motto „Unverbesserlich“, dabei selten gedacht.
Daher stammt wahrscheinlich auch das Gerücht, dass die Borgis ein Fest stets als Allerletzte verlassen. Eine richtige Vollblutguuggenmusig, unverbesserlich seit 1965!

Legende der Borggeischter

Es war ein eisig kalter Winter im Jahre 1385. Die Bürger des Städtchens Rothenburg sowie die gesamte Burgbesatzung begaben sich am 28. des Christmonats auf eine heilige Wallfahrtsprozession. Einzig eine handvoll mutiger Männer der Burggarde verblieb in der roten Burg, um diese zu Bewachen.


Die Zeit während dieser heiligen Zeremonie nutzten die Bürger der Stadt Luzern: Ihnen war das neue Städtchen Rothenburg seit langem ein Dorn im Auge; und als die Rothenburger das Städtchen verliessen, blies das Heer der Luzerner zum Angriff auf die rote Burg und marschierte über die alte Brücke ob dem Rotbach.


Obwohl die Burggarde, in hoffnungsloser Unterzahl, die rote Burg wie die Löwen verteidigten, wurde die Burg von den Luzernern zerstört und sämtliche Mitglieder der auf der Burg verbliebenen Garde starben an diesem Tag den Heldentod.


Wegen der Feigheit dieses Angriffs fanden die Seelen der toten Burggarde jedoch keine Ruhe. Sie kehren seit jenem Tage einmal im Jahr am Ende des Winters als Geister zurück nach Rothenburg, um mit ihrem Furcht erregenden Aussehen und schrecklichem, schränzigem Lärm Angst und Schrecken während der Fasnachtszeit in Luzern und seiner Umgebung zu verbreiten.


Auch unter dem Jahr erklingen manchmal in tiefster Nacht Stimmen im Dorf und seltsame Musik schallt vom Burghügel hinaus in die Dunkelheit. Dann weiss die Rothenburger Bevölkerung: die Borggeischter sind wieder unterwegs…

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